Tomas Schiffbauer Oct 16, 2018 1:25:00 PM Lesezeit 2 Minuten

WIE VIEL TEAM SIND WIR? UND WENN JA, WIE VIEL AGILITÄT IST MÖGLICH?

Das Entwicklungsgradmodell von Katzenbach/Smith ist nun auch schon etwas in die Jahre gekommen. Heute reden alle davon das Teams agil sein müssen. Ab wann es überhaupt die Chance für die Entstehung eines agilen Teams gibt stelle ich kurz hier im Beitrag vor.

 

Katzenbach/Smith haben fünf verschiedenen Entwicklungsgrade von Team beschrieben.

  1. Arbeitsgruppe
  2. Pseudo Team
  3. Potentielles Team
  4. Echtes Team
  5. Hochleistungsteam

Dabei sind diese fünf Reifegrade wie folgt gekennzeichnet:

Arbeitsgruppe:

Klare Verantwortlichkeiten und Arbeitsteilung ist notwendig. Eine Zweckgemeinschaft auf Zeit.

Pseudo Team:

Ein Ansatz, um gemeinsam Lösungen zu finden und Ziele zu verfolgen fehlt. Die pseudo Teamleistung ist geringer als die Summe der Einzelleistungen. Damit haben wir es hier mit Verschwendung von Arbeitskräften, Zeit und Know How zu tun.

Potentielles Team:

Es ist erkennbar, dass gemeinsame Lösungen und Ziele gesucht werden. Ergebnisse werden gemeinschaftlich erbracht. Die gemeinsame Verantwortung für die Arbeitsergebnisse fehlt jedoch.

Echtes Team:

Jedes Teammitglied bringt seine persönlichen Stärken voll und ganz ein. Schwächen von Einzelnen werden, wie selbstverständlich, durch die Stärken anderer Teammitglieder kompensiert. Jeder für sich und das Team als Ganzes trägt die Verantwortung für die Arbeitsergebnisse. Das Team fühlt sich der Sache und somit dem Erfolg verpflichtet. Die Summe der Teamleistung ist größer als die Summe der Einzelleistungen.

Hochleistungsteam:

Der persönliche Erfolg wird dem Teamerfolg bedingungslos untergeordnet. Es gibt eine klar vereinbarte Vorgehensweise die von allen befolgt wird. Sie garantiert den Teamerfolg.
Aktuelles Beispiel:
Das Spiel der Deutschen Handball Nationalmannschaft gegen Russland. 11 Sekunden vor Schluss rettet Steffen Weinhold mit seiner Abwehr den Sieg. Riskiert und opfert dabei seine Gesundheit für den Teamerfolg.

Agile Teams lassen sich demnach frühestens ab dem Stadium Echtes Team etablieren. Wenn die Teammitglieder den Gesamterfolg nicht über den persönlichen stellen ist das Risiko von Verschwendung und Ineffizienz viel zu hoch, als dass sich agile Ansätze lohnen könnten. Deshalb ist es wichtig zu wissen in welchem Entwicklungsgrad sich ein Team befindet bevor man den Heilsbringer agil in Teams etabliert.

In welcher Phase ein Team steckt, welche Hindernisse noch überwunden werden müssen und wie diese überwunden werden können kann z.B. durch eine externe Teamanalyse festgestellt werden. Mit entsprechenden Tools und Maßnahmen kann die Teamentwicklung unterstützt und optimiert werden.

Gerade in jungen und auch schnell wachsenden Organisation ist hier oft großes Potential.  Durch das Ausschöpfen dieser Potentiale kommen die Teams schneller in einen höheren Reifegrad und die Leistungskraft und Effektivität verbessern sich deutlich.

Ich möchte Ihnen zum Abschluss eine Case Study empfehlen, in der ein großes deutsches mittelständisches Unternehmen auf seine Antworten auf die VUCA-Welt untersucht wird - eine hilfreiche Einführung in die agile Zusammenarbeit.

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